Geiz ist geil. Nach diesem Notto wird in Deutschland Wasser gespart. Zu verstehen wäre das ja, wenn Deutschland in der Sahelzone oder in der Wüste läge. In Deutschland steht der Bevölkerung ausreichend Trinkwasser zur Verfügung. Es ist somit nicht erforderlich und wirtschaftlich Regenwassernutzungsanlagen, Grauwasseranlagen oder Betriebswasseranlagen zu bauen. Eine Regenwassernutzungsanlage ist aus unserer Sicht nicht wirtschaftlich.
Halt, eine Regenwassernutzung ist wirtschaftlich. Ein Regenfass für den Garten. Kosten für Regenfass und Ableitung vom Fallrohr, vom Handwerker ausgeführt, ca 200 Euro. Für diese Investition kann man etwa 100.000 Liter Wasser vom Wasserwerk kaufen. Was ist zu beachten, wenn eine Regenwassernutzungsanlage gebaut werden soll. Vorhanden ist in der Regel eine Trinkwasserversorgungsanlage. Die Regenwassernutzungsanlage muß also komplett gebaut werden. 1.) Regenwasserspeicher aus Kunststoff oder Beton 2.) Filter zur Regenwassernutzung, muß mehrmals im Jahr gewartet werden. 3.) Leitung vom Regenwasserfilter zum Regenwasserspeicher 4.) Leitung vom Regenwasserspeicher zum Hauswasserwerk (Druckerhöhungsanlage) 5.) Geeichter Wasserzähler für die Abwassermenge die in den Kanal fließt. D.h. der Zähler muß nach den Eichvorschriften alle 6 Jahre neu geeicht werden. 6.) Leitung vom Wasserzähler zu den Verbrauchsgeräten 7.) Trinkwasserleitung zum Nachfüllen des Regenwassertanks. Diese Leitung darf nur im freien Fall in den Behälter laufen. Ein Rohrtrenner oder andere Armaturen dürfen nicht eingebaut werden, eine andere Art der Nachfüllung ist krimminell, da das versifte Regenwasser in die Trinkwasserleitung gersten und viele Mitbürger gefährden würde. 8.) Für das Hauswasserwerk fallen Stromkosten an. Im Durchschnitt zwei bis drei Kilowattstunden pro Kubikmeter. 9.) Geiz ist geil, wieviel Kubikmeter könnten im günstigsten Fall eingespart werden. In einem Einfamilienhaus mit 4 Personen werden pro Jahr im Durchschnitt 140 Kubikmeter Trinkwasser verbraucht. Ist dieser Haushalt sparsam, werden aber nur 80 Kubikmerter Trinkwasser gebraucht. Für die Toilettenspülung und Gartenbewässerung rechnen wir mit 40 Kubikmeter (die Waschmaschine lassen wir außen vor. In einem Einfamilienhaus werden somit maximal 40 Kubikmeter, wir rechnen mit 50% mehr, und somit 60 Kubikmeter pro Jahr eingespart werden. Die Grundgebühr für Trinkwasser wird mit oder ohne Regenwassernutzungsanlage bezahlt. Wir sparen also den Arbeitpreis von 1 Euro bis 3 Euro je nach Wasserversorger. Der Arbeitspreis für Trinkwasser liegt ganz selten über zwei Euro pro Kubikmeter im Bundesgebiet. Es werden somit sage und schreibe 120 Euro pro Jahr durch die Regenwassernutzungsanlage gespart. Rechnen wir die Investitionen für eine den Vorschriften entsprechenden Regenwassernutzungsanlage dagegen, streuben sich die Nackenhaare.Es bleibt ja nicht bei der einmaligen Investition. Die gesamte Anlage muß gewartet werden. Das fängt beim Filter an, der je nach Schmutzanfall monatlich gesäubert werden muß, das geht weiter mit dem Hauswasserwerk und so weiter. Die Abwassergebühren spart der jenige, der eine Regenwassernutzungsanlage hat nicht. Auch das in den Kanal geleitete Wasser muß über den zweiten Regenwassernutzungszähler der Stadt mitgeteilt werden. Vergißt man das ist das Betrug, der Stadt und somit seinem Nachbarn gegenüber. Ich stelle hiermit fest, dass eine Regenwassernutzungsanlage bei ordnungsgemäßen Gebrauch und bei der Bezahlung der Kanalisationsgebühren nie wirtschaftlich ist. Sollte einer das Kunststück fertigbringen und eine Anlage wirtschaftlich betreiben, müßte er mit dem Nobelpreis ausgezeichnet werden. Die Förderung solcher Anlagen wurde von etlichen Landesregierungen eingestellt. Dort wo Grüne walten, bleiben unwirtschaftliche Anlagen erhalten. PS Diese Regenwassernutzungsanlage müssen dem Gesundheitsamt des Kreises gemeldet werden. Dipl.-Ing. Gerd-W. Klaas, 12.3.2005 |
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